Schule der Vielfalt

Der Bezirk Schöneberg war schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Homo-Kiez mitvielen lesbischen und schwulen Cafés, Varietees und Bars. Am U-Bahnhof „Nollendorfplatz“ erinnert noch heute eine Tafel an das Ende dieser Kultur mit der Machtergreifung der Nazis 1933. Die auch bei Heterosexuellen beliebten Lokale wurden geschlossen.

Der § 175 wurde verschärft und so wurden viele bekennende Homosexuelle aus Schöneberg ins Konzentrationslager abtransportiert, gefoltert und ermordet. Heute wissen viele Menschen über diese Tatsachen leider nicht sehr viel, da es auch sehr schwierig ist mehr über die genauen Hintergründe zu erfahren. Denn nur sehr selten wurde die Homosexualität als Inhaftierungsgrund angegeben.

Das Integrationszentrum Harmonie führte in den Jahren 2011 und 2012 im Rahmen des Bundesweiten Programms „Toleranz fördern, Kompetenz stärken“ das Projekt „Schule der Vielfalt“ durch.

Das Thema „Sexuelle Vielfalt“  wurde erstmalig von einem Verein von und für Migrant_innen aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion in den Mittelpunkt der Projektarbeit gestellt. Im Vordergrund stand hier immer wieder der Aspekt, die Biografien jener Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus wegen ihrer sexuellen Neigung verfolgt wurden, anderen zu vermitteln.

Es wurden u.a. historische Recherchen und Forschungen zu der LSBTI Szene zur Stärkung der Akzeptanz und Toleranz durchgeführt. Das Ergebnis unserer Forschungsarbeit sind die Dokumentationen der Lebensphilosophien und –Geschichten von Schöneberger Persönlichkeiten der LSBTI Szene aus den 20er Jahren, Zeiten des Nationalsozialismus und Nachkriegszeiten. Insgesamt wurden siebzehn Dokumentationen der Lebensphilosophie und -geschichte von Persönlichkeiten der LSBTI-Szene erforscht und zusammengefasst. Elf Recherchen wurden bei der Ausstellung „Gegen das Vergessen“am 22.11.2012 im Rathaus Schöneberg präsentiert. Bezirksbürgermeisterin Frau Angelika Schöttler eröffnete die Ausstellung.

Bitte zeigen auch sie ihre Akzeptanz und Respekt zu den Menschen, deren Lebensgeschichten zum Teil dramatisch und voller Leid waren. Haben auch Sie an dieser Lebensphilosophie teil!

Besuchen Sie unsere Online Ausstellung!.

Bei dem Interesse können wir unsere Ausstellung in den anderen Orten präsentieren.

Wir bedanken uns bei der Integrationsbeauftragten des Bezirks Tempelhof-Schöneberg Frau Tank für die Unterstützung des Projekts.

Ein besonderer Dank an allen ehrenamtlichen Mitarbeitern für die erfolgreiche Forschungsarbeit, Entwicklung der Plakate sowie bei der Organisation der Ausstellung.

Ihre Larissa Neu

Geschäftsführerin