Die Jugendgruppe „Librant“ hat sich über das gemeinsame Interesse an den Themen Mode und Schauspiel gefunden. Über diese Methoden setzen sie sich mit ihren persönlichen Problemen im alltäglichen Leben (wie z.B. Sprachdefizite und fehlende berufliche Orientierung) auseinander.
In dieser Jugendgruppe, die seit 2004 existiert, gestalten 18 Jugendliche aus Migrantenfamilien gemeinsam mit einheimischen Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 22 Jahren sinnvoll ihre Freizeit. Bei vielen der Jugendlichen verwandeln sich dabei Hobbys in eine Leidenschaft und in eine begeisterte Lebensweise. Sie entdecken für sich eine andere Welt, die Welt der Kreativität und Vielfalt.
Dabei werden wichtige persönliche und für das Bestehen im Berufsleben relevante Eigenschaften und Fertigkeiten geschult, wie z. B. Kommunikationsvermögen, Teamfähigkeit, Sprachkenntnisse, Konfliktlösung und Aggressionsabbau, Prozessverständnis und Kreativität. Durch Design verwirklichen sich die Mädels ohne Worte, ihre Kleider drücken ihre Emotionen und Gefühle aus. Ausgewählte Farben der Kleider spiegeln ihre Lebensphase wieder: Eine Phase der Liebe, der Jungendlichkeit und manchmal die Hin – und Hergerissenheit der Jugendseele. Die Mädchen und junge Frauen sagen selbst: … “es ist schön und wichtig, dass es unsere Gruppe gibt… am wichtigsten ist es für diejenigen, die vielleicht noch Komplexe haben, weil sie sich nicht groß oder schön genug finden…“ Durch das Modedesign werden die Jugendlichen insbesondere in Bezug auf ihre Kreativität gefördert. Sie entwickeln eigene Ideen und setzen diese in Teamarbeit in die Realität um.
Zahlreiche Präsentationen ihrer besten Modelle wurden mit großer Begeisterung bei einer „KARSTADT“- Filiale, in einem Seniorenwohnheim, in einem Krankenhaus, beim Sozial- und Wohlfahrtsverband „Volkssolidarität“, bei „Verdi“, in vier Schulen, im „Kreativ Haus“, im „Afrika Haus“, bei Sommerfesten, im Klub “Eldorado“, gesehen.
Kleider aus den Mülltuten war bis jetzt eine der kreativsten Ideen und so sahen die „berühmten“ Kleider aus:
Auch 12 Theaterstücke wurden von der Stückidee über Gestaltung des Tons und Kostümen bis zum Bühnenbild gemeinsam unter der Leitung einer langjährigen Gruppenleiterin entwickelt und in deutscher Sprache aufgeführt.
Bis ein Theaterstück uraufgeführt werden kann, ist viel Teamarbeit nötig und jeder Einzelne muss soziale Kompetenz zeigen, um vor oder hinter der Bühne seine Rolle zu spielen.
Bei der letzter Theaterfortführung am 10. Dezember 2010 wurde das Stück „Wintermärchen von Rotkäppchen“ auf der Bühne der Marienfelder Grundschule unter der Anwesenheit der Familien, Mitschüler, Lehrer, Freunde und Unterstützern uraufgeführt und hat einen riesigen Erfolg gehabt!